Eythra, das große schwarze Loch in der Natur,

   die vollkommen nutzlose Braunkohlegrube,

   der weiße Fleck auf der Landkarte,

    wo früher fröhliche Menschen wohnten!

Eythra, in jedem Atlas,

   in jedem Ortsverzeichnis, der letzte Ortsname unter dem Buchstaben E

Eythra, an der Schnittstelle von  Nord-Süd(1) und Ost-West(2) - Verbindungen.

Hier etwa kreuzten sich die größten  Handelsstrassen von Schweden nach Österreich und von Böhmen nach den Niederlanden.

(1) Prag- Chemnitz-Merseburg-Nordhausen-Göttingen-Paderborn-Münster-Amsterdam

(2) Stockholm  -Sassnitz - Neubrandenburg-Potsdam-Wittenberg

 

Eythra, das sonntägliche Ausflugsziel der Leipziger durch Pleißen- und Elster- Auen

 

Eythra, das im Jahre 1976 sein 1000- jähriges Bestehen feierte, obwohl es nachweislich schon 2500 v.Ch. existent war, was zahlreiche Bodenfunde beweisen.

 

Eythra, in einer fruchtbaren Aue, entstanden nach der letzten Elster - Eiszeit, vor dem Eisrand der sich langsam wieder zurückziehenden Gletscher. In Urstromtälern und im Schutze der Ablagerungen der Endmoränen. So entstanden hier begünstigt durch Bodenverhältnisse und Wasseradern riesige Laubwälder  aber auch große Sumpf- und Überschwemmungsgebiete.

 

Für mich jedoch ist Eyhtra,

-          das üppige Eichholz, ein großer dichter Laubwald, in dem im Frühling die Maiglöckchen blühten und es den ganzen Sommer über nach wildem Knoblauch duftete

-          die Eiche, ein Gasthof , in welchem im Sommer die Ausflügler aus Leipzig einkehrten und wir selbst und jährlich an vielen Kinderfesten erfreuen konnten.

-          die Schrebergärten, wo sich an sonnigen sommerlichen Sonntagnachmittagen auf einer aus Holzbrettern gezimmerten Tanzfläche vor dem Vereinshaus die Tanzpärchen beim Groschentanz im Takt der Musik drehten und wir Kinder nicht müde wurden, zuzusehen.

-          Die Mühlgrabenbrücke, wo an Sonnabend - Nachmittagen die Pferde in der Pferde-Schwemme, einer dafür extra bis ins Wasser hinein gepflasterte Rampe, geschrubbt und gebadet wurden und wir von der Brücke aus zuschauen konnten.

-          Der Verkaufskiosk, die Bude von Krostewitz´ an der Schnittstelle von Zwenkauer Straße, Markranstädter Straße und Schulstraße, wo die Fahrer der Fuhrwerke ihre Pause machten, ihre Hannewecker Zigaretten, ein Bier, auch belegte Semmeln und Zeitschriften kauften, wo wir Kinder uns Nappo Gummibärchen und Bonbons aus großen Gläsern kauften, die dann in den Hosentaschen festklebten, weil sie nicht eingewickelt waren und wo man aber auch hinter dem Büdchen auf einer großen Obstbaumweise im Grase, aber auch auf Bänken, Klappstühlen und an Tischen sich ausruhen bzw. seinen Imbiss – es gab auch Würstchen und Eis- verzehren konnte.

(Krostewitz Bude war wohl ein Vorläufer  der heutigen Raststätten)

 

-          die Teiche (wenn man dann weiter in den Ort hineinging) in denen im Sommer die Frösche quakten und wir Kinder im Winter Schlittschuh liefen oder auf glatten Rutschbahnen einfach nur schlitterten.

-          Das Haus gegenüber den Teichen , wo der  Gendarm(3) wohnte und wo am

Hoftörchen  eine elektrische Klingel angebracht war (das war damals eine Seltenheit) und wo unser Vater uns lehrte ein Streichholz neben den gedrückten Klingelknopf einzustecken, den überstehenden Rest des Streichholzes abzubrechen und dann abzuhauen.

(3)Gendarm. Der vom Staat eingesetzte Landpolizist, der im Gegensatz zum Ortspolizisten ( Biedermann – Teil der Gemeindeverwaltung) für das Geschehen im Umfeld verantwortlich war

 

-          Daneben die Schmiede mit der Araltankstelle und der ersten Autoreparaturwerkstatt Eythras.

-          Auf der Ecke das Haus Hoppe´s, wo Herr Hoppe am Abend des 30. Januar 1933 meinem Vater mitteilte, dass die Nazis an die Macht gekommen sind

     (Wir waren gerade auf dem Weg zu meiner Großmutter und es regnete)

-          Dann die Schulen, wo ich Ostern 1933 zum ersten Male meinen Ranzen unter die Bank schob und wo der Lehrer Ostereier ( gekochte Hühnereier) unter der Bank versteckt hatte, die dabei zu Bruch gingen. (Klasse im Obergeschoss zur Straße)

-          Gegenüber die Korbflechterei, wo wir den Männern durch die Fenster beim Korbflechten zusehen  konnten . (Angeblich waren es Strafgefangene aus dem Zwenkauer Gefängnis)

-          Weiter die Schulstrasse entlang die Bäckerei Schurig, die Kohlenhandlung Herrmann, der Konsum, die Gärtnerei Schönbrodt

-          Der Lebensmittelladen Jaenicke, wo ich (als wir noch im Rathaus wohnten) mittags schnell mal neuen Maggi holen musste, bis mein Vater sich eines Tages beschwerte, dass die Maggiflasche nie vollgemacht wurde. Das lag aber daran, dass ich vor der Tür erstmal einen kräftigen Schluck Maggi mir einverleibte!

-          Unser Friseur, wo man als Kind auf einen hohen Stuhl sitzen musste.

-          Auf der anderen Seite die Gärtnerei Jaeckel und dann weiter der Friedhof

-          Eythra, das war für mich aber auch die Hauptstrasse mit ihren Bauernhöfen, die Fleischerei Schumann – später Pille. Beim Bauern Quellmalz holen wir unsere Milch.

-          Gegenüber  der Gasse – Verbindung zur Schulstraße – das Rathaus, wo wir  von 1929- 1932 in der 1. Etage wohnten, wo die Freibank (freier Fleischverkauf von notgeschlachteten Tieren) im Hofe war und wo die Obdachlosenunterkünfte waren.

Im Rathaus war nur in der hinteren unteren Hälfte die Verwaltung untergebracht. Daneben wohnte der Polizist Biedermann und darüber wohnten wir. Neben uns wohnte der Bürgermeister Wachler. Unter dem Dach wohnte der Hausmeister Andrae. Das Rathaus  mit der Dorfeiche in einer kleinen Grünanlage und dahinter die platzartige Kreuzung  Hauptstraße/ Pegauer Straße, wo sich sonntags regelmäßig die „Roten“ und die „Braunen“ schlugen, was wir immer voller Spannung von unserem Wohnzimmer aus beobachteten.

-          Hinter der Gartenmauer des Rathauses die „Anis-Tante“, die leckere Hustenbonbons herstellte, im Erdgeschoss Ecke Teichstrasse eine Bäckerei, dann der Dorfteich, weiter der Fleischerei Kühn.

-          Die Bäckerei Jäger , wo es die besten „Strumpfsohlen“ Eythras gab. (lecker gebackene Streuselkuchen mit Puderzucker, die noch warm am besten schmeckten)

-          Daneben die Drogerie Müller (wohin mich meine Mutter schickte um „ Camelia  zu holen!?) und auf der Ecke die Tischlerei mit Sarglager, wo im Obergeschoss Anita wohnte.

-          Um die Ecke die „Armenhäuser“ und gegenüber die Schneiderei Rausch, wo ein ganzes Zimmer mit Tischen zugestellt war, auf denen die Gesellen im Schneidersitz saßen und nähten.

-          Der „Adler“ ( gegenüber der Teichstraße, am Grämchen(4)) mit seinem großen Saal und dem  großen Gartenrestaurant unter Kastanien.

(4) „Grämchen“ = kleiner Graben, hier Rinnsal, kleine Wasserrinne

-          Elektro-Richter, der erste und einzige Elektrikerladen.

-          Gegenüber eine Stellmacherei und daneben das Haupttor  zur „Mühle“, eine Pappenfabrik mit großem Holzlager und einem Mühlrad (Turbine) im Mühlgraben.

-          Weiter der Sportplatz mit einer neuen Turnhalle, wo viele Sommerfeste gefeiert wurden.

-          Gegenüber die Gemeindehäuser

-          Hinter dem Sportplatz das Freibad, der Haupttummelplatz der Eythraer  mit Karussells, Rutschbahn und Gänsekäftern(5), mit lauter Leckereien (Nappes, Wundertüten, Waffelbruch) im Aufseherbüdchen an der Brücke – und vor der Tür : der Eismann mit Hörnchen- Portionen ab 5 Pfennig.

(5) Gänsekäfter = Gänsekäfig, hier Kinderplanschbecken

-           Auf der anderen Straßenseite : die Siedlung.

1931/32 als Arbeitslosensiedlung mit überwiegend  Eigenleistungen auf Initiative des Bürgermeisters Wachler erbaut. Jedes Grundstück mind. 900qm groß. Für den Auenweg – wo wir wohnten- fast direkter Anschluss an das Schwimmbad.

-          Der Auenweg, wo im Mai in allen Vorgärten die Kirschbäume blühten und wo wir als Kinder ungestört auf der Straße spielen konnten.

-          Der Bach hinter dem Fidelsack, wo wir Wassermühlen bauten.

-          Der Fidelsack selbst, wo im Spätsommer in riesigen Burgen die Strohballen aufgestapelt waren und wo wir spielen und toben konnten – bis uns  ein „ böser „ Mann vertrieb.

-          Die Kastanienallee an der Straße nach Zitzschen. Die hatte gleich doppelten Nutzen. Im Mai sammelten wir dort Maikäfer, die wir dann Leuten mit Hühnern brachten, wofür wir dann Eier bekamen. Im September sammelten wir dort Kastanien, die wir in den Leipziger Zoo brachten.

-          Der Bahnhof und daneben das alte Postamt

-          Insgesamt gesehen, die schönen Geschäfte in der Ortsmitte, wo wir als Kinder am Karnevalsdienstag auf „ Fitsche- Fitsche- Kriene“ gingen und bunt gemischt Bonbons, Leberwurstscheiben, Kuchenränder, Waffelbruch, Schokolade und Geld in unseren Beuteln sammelten, nachdem wir den Geschäftsleuten unser Liedchen vorgesungen hatten. Dort war auch die Shell- Tankstelle der Schmiede Freiberg. Wenn dort im Sommer die Pferde der Bauern beschlagen wurden, dann rissen diese oft aus und preschten in vollem Galopp an uns Kindern vorbei, die Strasse zu ihren Gehöften und Ställen hinunter

-          Schließlich der schönste Ort meiner Kindheit, wo die freundlichsten Menschen wohnten.

 

Was macht Eythra sonst noch schön?

-          Die Lindenallee mit der Ruine

-          der Kastanienberg, wo man im Winter – wenn auch bescheiden – rodeln konnte

-          die Elsterauen mit ihrem Flutbecken, wo man schön spazieren gehen konnte

-          der Fußballplatz im Eichholz, wenn der FC Eythra auch nie über die 2.Kreisklasse hinauskam

-          die Straße durch den Wald nach Zwenkau, ein Knüppeldamm durch sumpfige und manchmal von Hochwasser überflutete Waldauen(Stockweg)

-          Zwenkau, die Stadt zum Einkaufen und wo zweimal im Jahr ein Jahrmarkt mit Karussells, Fisch- und Losbuden stattfand, auf dem man sich als Kind für 50 Pfennige die Seeligkeit erkaufen konnte ( z.B. 1 x Karussell fahren, 5 Pfennig, 1 x Riesenrad 10 Pfennig, 1 Eis 5 Pfennig, 1 Fischbrötchen 15 Pfennig)

-          Der Blick auf den Leipziger Sender ( Funkturm) in Wiederau

-          Am Pfingstsonntag die Radtour durch die Hardt zum Völkerschlachtdenkmal

-          Der Ausflug zum Stausee

 

 

Verfasser unbekannt ,wer Ihn kennt sollte mir schreiben

Tino Kellner

 

 

 

Eythraer Heimatblätter 968 - 1931

 

Tote Zahlen werden lebendig in der Geschichte von Eythra und der Wiprechts von Groitzsch

 

968     Kaiser Otto der Große schenkt dem ins Leben gerufenen Hochstift Merseburg den Ort Itra - Eythra

974     30. August zu Frose, die kleine Siedlung Eythra wird mit anderem Orten neben Zwenkau dem heiligen Laurentius zum Heile unserer Seelen zugeeignet

979     17. August zu Saalfeld wird Eythra dem Hochstift Merseburg wieder zurückgegeben.

            Erwähnung der Kirche als Kapelle.

1004   4. März datiert Wallhausen König Heinrich II. be­stätigt dem wiederhergestellten Bistum Merseburg die früheren Verleihungen seiner Vorgänger.

fand in Iteri eine Huldigung für den neu ernannten Bischof Thietmar statt.

1050   Wiprecht als Enkel eines slawischen Häuptlings in Pommern geboren.

1073   Wiprecht kommt durch Tausch in den Besitz von Groitzsch

1080   Fehde zwischen Wiprecht  und den Herrn von Profen, Teuchern und Kitzen.

Wiprecht brennt die Jakobskirche in Zeitz an, seine Feinde hatten sich in diese geflüchtet.

1086   Wiprecht verwaltet den Bau der Milciener.

1088   Wiprecht erhält die Lausitz

1096   Wiprecht baut das Pegauer Kloster als Sühne, weil er die Zeitzer Jakobuskirche angebrannt.

1103   Wiprecht schenkt dem Kloster zu Pegau die Orte Pörsten, Rippach u. a.

1105   Wiprecht gründet das Kloster Luczka  Lausig K.

1109   Jutta, Wiprechts Gemahlin stirbt in Bautzen, wird

im Kloster zu Pegau beigesetzt

1115   Wiprechts Sohn siegt in der Schlacht am Welfenholze.

Wiprecht wird aus der Haft befreit.

1117   Eythra wurde durch Kaiser Heinrich dem Bistum einverleibt

1118   Berta Wiprechts Tochter gründet das Kloster in Zwickau

1123   Wiprecht erhält durch Kaiser Heinrich V. die Mark Meißen welche durch den verstorbenen Heinrich d. J. erledigt. Lothar von Sachsen, der zukünftige Kaiser, tritt für Konrad, den rechtmäßigen Erben ein

1123   steht ein kaiserliches Heer bei Groitzsch unter Wiprecht,

1124   Fehde zwischen W. v. Gr. und seinem Schwiegersohn Dedo von Wettin, heißes Treffen bei Idern — Eythra.

Landing in Eythra —unter der Fehmlinde in der Sichel.

Dedo von Wettin soll Abbitte leisten, unternimmt als Sühne eine Wallfahrt ins gelobte Land, kehrt todkrank zurück, gründet das Kloster a. d. Tempelberg. bei Halle, nach seinem Tode setzt Konrad von Wettin den Bau fort. Wiprecht von Groitzsch geht als 70 jähriger in das Pegauer Kloster und stirbt.

1124—36      Groitzsch im Besitz  Wiprecht II

1136—44      Groitzsch im Besitz von Bertha, Wiprechts Tochter

1144   Dedo V. Konrads Sohn erhält die Burg von Bertha, die auch Eythra besessen, hier beginnt der Besitz der Wettiner in Groitzsch

1158   wird Groitzsch durch Kaiser Friedrich Barbarossa dem Böhmer Herzog für treue Dienste gegeben.

1190   Treffen zwischen Landgrafen Herrmann von Thüringen und

            Markgraf Albrecht dem Stolzen von Meißen bei Eythra

1190   Bertha „die weiße Frau“ stirbt in Eythra

1190   Eythra kommt im Besitz der Wettiner

            Die Kapelle der Treue (in der Sichel) wird zerstört

            Die von Dedo von Wettin aus dem gelobten Land mitgebrachte Reliquie,

ein Stück vom Kreuz Christi, wird nach dem Kloster a. d. Tempelberg bei Halle gebracht.

1277   Markgraf Dietrich von Landsberg verkauft das Gericht Eisdorf mit allem Zubehör (dazu gehört auch Itere —Eythra) für 300 M Silber an dem Bischof Friedrich

1331   Eythra wird neben Starzedil Starsiedel ausdrücklich als Parochialkirche genannt

1499   Julius Pflug der nachm. Bischof von Naumburg wird in Eythra geboren

1564   in Zeitz gestorben

1524   Andreas Pflug, Besitzer von Eythra stirbt

1539   das Kloster Pegau säkularisiert

1545   zwei Klosterglocken v. P. kommen nach Eythra

            Einführung der Reformation in Eythra

Es wohnen 21 hausbesessene Wirte im Dorfe

1564   werden in Eitter 34 bewohnte Häuser gezählt

der I. evangelische Pfarrer J. Fischmann zieht von Bösdorf nach Eythra

1578   Angnisa Pflug geborene Löserin gestorben

1592   Herzog Friedrich Willhelm von Weimar enthebt die zum Kryptobalvinismus haltenden Geistlichen. Der Pfarre von Eythra geht schon vorher nach der Pfalz

1631   Schweden und Österreicher ziehen durch Eythra

1632   die Geschichte „Der rote Stiefel“ spielt sich im Gasthof zum Krug - grüne Eiche - ab

1641   Gräfin von Rechenberg Besitzerin von Eythra.

? Die Herren von Schleinitz?

verkauft der Kurfürst die Selbständigkeit der Stadt Groitzsch nebst allen Gerechtsamen an den Freiherrn von Werthern auf Eythra.

1696   ist das Grundstück Karl Heinze erbaut

1706   schwedische Einquartierung, die Bewohner bringen ihr

Vieh und den Besitz in den Tiefgraben

1712   Umbau des Gasthofes zur grünen Eiche.

1733   Umbau des Eythraer Schlosses

1739   erneuert Georg Graf von Werthern die Kirche.

1749   Georg Grafen von Werthern an Grenzstein südlicher Flurgrenze

J. W. von Goethe weilt zurzeit beim  Grafen von Werthern

regt den Bau der Ruine im Park an

1751   Graf von Werthern verkauft Eythra an den Minister Senft von Pilsch

1764   auf einem Stein bei Hausabbruch gegenüber der grünen Eiche gefunden    

1793   übernimmt der Landesherr die Unterhaltung des Stockweges,

das Hohe Brückgericht hört auf, welches in Eisdorf unter großem Gepränge tagte.

1813   Wiederholte Durchzüge der Soldateska. Kantor Leuschner bringt 17 schwarze Jäger im Bistum in Sicherheit, von dort über Altenburg nach Böhmen.

1815   Eythra gehörte zum Hodistift Merseburg ins Amt Lützen.

In 44 Häusern wurden 200 Einwohner gezählt.

Das Dorf gehörte mit Bösdorf, Zitzschen, Mausitz,

Dalzig und Tellschütz zum Rittergut Eythra, das

1819   Kammerrat David Anger kauft

1825   derselbe baut die alte Kirchschule.

1840   Im Rittergut ist täglich eine offene Gerichtssstube

„Die Angerschen Gerichte zu Eythra und Mausitz“

Theodor Andrä erneuert den Gasthof zum Reichsadler

900 Einwohner

1848   Groitzscher verlangen mit Waffen den Grossen Berg zurück

1850   die Runkelrübenzuckerfabrik geht ein

1856   das Landrichtergut wird neu gebaut

1857   22 Juli die Schäferei brennt ab (300 Schafe)

1858   Der Neuhof  wird erbaut

1860   in Eythra eine Wassermühle, Hirse und Ölstampfe

und Sägemühle

In 130 Häusern wohnen 787 Einwohner

1868   die Elsterbrücke (Stein) wird erbaut

1870—71      30 Eythraer ziehen nach Frankreich

1872   Kantor Leuschner gestorben am 6. November

1873   Bahnbau Leipzig - Zeitz

1875   861 Einwohner

Der letzte Schlossflügelbau wird abgebrochen

1878   Eythra und Bösdorf unterstanden der Ephorie Pegau

1885   Regierungsrat Anger-Coith erbaut die Kinderbewahranstalt

Die Alte Schule (Schulstrasse) wird erbaut

Die Knopfmacherei geht ein (Lätzsch)

1888   Hochwasser

1890   Die Altgemeinde besteht aus 33 Mitgliedern mit Pfarre -und Schule,

ohne das Rittergut

1891   Hochwasser

Die Altgemeinde wird aufgelöst, geht mit allen Rechten, Lasten und Nutzungen für 25000 M. an die Gemeinde.

1895: 1268 Einwohner

1897   E. Clemen erbaut den Eichen Saal,

Eberhardt dem Saal im Reichsadler.        -

1900   Eythra hat 1582 Einwohner

am 7. 3. brennt die Pappenfabrik ab,

am 18. 11. das Rittergut Neuhof.

an der Ecke Schul- und Hauptstr. werden bronzezeitliche Urnen gefunden

1903   204 bewohnte Häuser mit beiden Rittergütern

1810 Einwohner

Das Rathaus wird erbaut

1910   1875 Einwohner

1911   Die Schwert- oder Fehmlinde wird als Verkehrshindernis gefällt (in der Sichel)

1900— 1912 hatte Eythra ein Zellenbad an der Zwenkauer Strasse

1912   wird das Gemeindebad an der Badewanne erbaut

1914—1918  58 Eythraer bleiben auf dem Felde der Ehre

Die Zeit der Milliarden und Billionen

1924   Hochwasser

1925   2302 Einwohner

1929   Hochwasser, 2 Dammbrüche am Schrebergarten, Eisgang, Bösdorf und alte Mühle unter Wasser, Pioniere Dammbau

1930   19. 1. Otto Alexandar Anger Coith von Wilderern erschossen.

15. 6. Wahlkrieg 1 Toter.

1930   das Denkmal 1914—1918 wird eingeweiht.

1931   Rechtsanwalt Dr. Bauch kauft das Rittergut Eythra.

Die neue Friedhofskapelle wird eingeweiht.

 

Quellen:          Neubner (Bautzen),,Zwenkau eine bischöfliche Stadt“.

Jahn (Groitzsch) „Groitzscher Heimatblätter“.

Meier (Chemnitz) „Das älteste Männerkloster in Sachsen“ (Pegau).

Eythra, aus alten Orts- und Gerichtsakten und nach mündlichen Überlieferungen.